Implantathersteller im Vergleich - Welche Hersteller sind zu empfehlen?

An erster Stelle steht die Empfehlung des implantierenden Zahnarztes. Er kennt die Vielfalt der Implantathersteller und weiß, welches Implantatsystem zum jeweiligen Anwendungsfall passt. Um das passende Implantatsystem anzuwenden, arbeiten Implantologen normalerweise mit zwei bis drei verschiedenen Implantatsystemen, um alle Anwendungsfälle abzudecken. Auf diese Erfahrung können sich Patienten gut verlassen. 

Es gibt in Deutschland eine Vielzahl von Implantatherstellern. Doch nicht alle sind für Patienten in Deutschland gleich gut geeignet. Neben der Empfehlung des Zahnarztes sollte der Patient bei der Wahl des Implantatherstellers auf diese Kriterien achten:

• Starke Marktpräsenz des Implantatherstellers

Wichtig ist, dass Patienten ein Markenprodukt wählen, das in Deutschland weit verbreitet ist und mit dem viele Zahnärzte arbeiten. Denn es ist von hoher Bedeutung, dass auch andere Zahnärzte mit dem ausgewählten Implantatsystem (weiter)arbeiten können, falls man den Zahnarzt mal wechseln möchte oder der Zahnarzt in Rente geht.  

• Preis des Implantatsystems

Das Implantatsystem sollte auch unter Berücksichtigung des Preises ausgewählt werden. Für vergleichbare Implantatsysteme kann der Patient hier etwas Geld sparen. Der Zahnarzt verdient beim Verkauf des Implantatsystems kein Geld. Für ihn ist das ein durchlaufender Posten.

• Langfristige Produktverfügbarkeit des Implantatsystems

Das Implantatsystem sollte auch noch nach Jahren für Erweiterungen oder Reparaturen verfügbar sein. Von exotischen Anbietern ist abzuraten, weil es dort früher oder später keine Ersatzteile, Aufbauten oder Werkzeuge mehr geben kann, wenn der Implantathersteller den Markt wieder verlassen muss.

Die Auswahl an Implantatanbietern ist in Deutschland sehr groß. Nahezu 100 Implantathersteller bieten ihre Implanatsystem in Deutschland an. Aus den oben genannten Gründen der starken Marktpräsenz und langfristigen Verfügbarkeit raten wir Patienten allerdings zu einem Implantatsystem aus der folgenden Liste von Implantatherstellern. All diese Hersteller sind in Deutschland weit verbreitet und genügend Zahnärzte arbeiten mit ihnen.

• BEGO mit dem Implanatsystem BEGO Semados
• Bredent
• Camlog mit den Implantatsystemen CAMLOG, CONELOG, CERALOG, iSy
• Champions mit dem Implantatsystem (R)Evolution
• Dentsply Sirona Implants mit den Implantatsystemen Ankylos, Astra Tech, Frialit, Xive
• Medentis mit dem Implantatsystem ICX-templant
• NEOSS mit dem NEOSS-Implantatsystem
• Noble Biocare mit den Implantatlienien Brånemark und NobelActive
• Straumann-Implantate

Die Preise variieren zwischen den Implantatsystemen. In der folgenden Tabelle ordnen wir die Implantathersteller den Preisen nach ein. Wichtig ist, dass Patienten immer die Preise für die Implantate selbst und dann noch zusätzlich die Preise für die Implantataufbauten berücksichtigen. Der Gesamtpreis zählt.

Unsere Erfahrung zeigt, dass, wenn die Implantate teuer sind, dann auch die Implantataufbauten hochpreisig sind. Das gleiche gilt für günstige Implantattypen. Unterschiede gibt es noch zwischen einteiligen oder zweiteiligen Implantatsystemen, denn dann entfallen die Kosten für die Implantataufbauten.

Wir schreiben hier bewusst auch keine Einzelpreise auf, da sich diese über die Jahre verändern. Was aber bisher immer gleich geblieben ist, ist das Preisniveau. Die Einschätzung beruht auf unserer Erfahrung von über 20 Jahren und der Überprüfung von Tausenden von Kostenvoranschlägen für Implantationen, bei denen die Materialkosten auf den Kostenvoranschlägen ausgewiesen werden.

Wenn Patienten die aktuellen Preise der Implantathersteller miteinander vergleichen möchten, dann ist es am besten, die jeweiligen E-Shops der Implantathersteller zu besuchen.

Die oben genannte Liste von Implantatherstellern ist noch wichtiger, falls sich Patienten Implantate im Ausland setzen lassen. Denn falls diese Patienten irgendwann mal Probleme mit den Implantaten oder dem Zahnersatz bekommen, der auf den Implantataufbauten montiert wurde, dann ist es von größter Bedeutung, dass Zahnärzte in Deutschland diese Implantatsysteme kennen, um überhaupt damit weiterarbeiten zu können. 

Nicht nur die Materialpreise des Implantatsystems entscheiden über die Gesamtkosten der Implantatbehandlung. Die Materialkosten machen bei Implantatbehandlungen nie mehr als 30 % der Gesamtkosten aus. Der viel größere Teil der Behandlungskosten fällt auf das Zahnarzthonorar. Wenn Patienten also bei den Gesamtkosten für die Implantation sparen wollen, ist es viel klüger, mit dem Implantologen über sein Honorar zu verhandeln, als zu versuchen, die Materialkosten durch exotische Anbieter um 10 % zu reduzieren. Implantate können auch zum 2,3-fachen GOZ-Satz der privaten zahnärztlichen Gebührenordnung gesetzt werden. Es muss nicht immer der 3,5-fache GOZ-Satz sein. Hier liegt das wahre Einsparpotential für Patienten. Denn hier sparen Patienten am Preis und nicht an der Qualität. 

Patienten sollten den implantierenden Zahnarzt nicht zu einem bestimmten Implantatsystem drängen, nur weil sie davon im Internet gelesen haben oder es aus dem Freundes- oder Bekanntenkreis empfohlen wurde. Wie gesagt, spezialisieren sich Zahnärzte auf zwei bis drei Implantatsysteme und sammeln hierbei viel Erfahrung. Wenn Zahnärzte nun für einen einzigen Patienten ein anderes System anwenden sollen, müssten sie sich hierfür erst schulen lassen und Werkzeug kaufen. Das ist wirklich nicht zu empfehlen. Wenn ein Patient unbedingt ein spezielles Implantatsystem möchte (bei Keramikimplantaten kann das vorkommen), welches vom implantierenden Zahnarzt nicht verwendet wird, dann sollte der Patient sich lieber einen anderen Implantologen suchen, der mit diesem Implantatsystem Erfahrung hat.

Bei der Wahl eines Implantatherstellers sollten sich Patienten auf den Rat des implantierenden Zahnarztes verlassen, denn er ist in dieser Welt zu Hause und kann die Alternativen bewerten. Wenn die Empfehlung dann auf einen Hersteller aus der oben genannten Liste fällt, kann man getrost mit der Behandlung beginnen. Der Preis des Implantatsystems ist für die Auswahl des Implantatsystems nachrangig, sollte aber berücksichtigt werden.